KWIBUKA
Eine Dokumentation von Josefine Golla und Karl Rothauer
Deutsch mit englischen Untertiteln
Inhalt Deutsch
„kwibuka – gedenke“ [kinyarwanda] ist eine Dokumentation der Gefühle angesichts eines Landes das durch einen Genozid gequält wurde. Sie ist bei einer Reise entstanden, bei der der Umgang mit der fremden Vergangenheit, reflektiert über die eigene Geschichte in die eigene Gegenwart der Erinnerung und deren Interferenzen führt. Vordergründig stehen zwar Teilnehmende einer Exkursion der Universitäten Linz und Salzburg in Ruanda im Juni 2014 im Mittelpunkt. Gleichwohl kann der Film nur eine Reflexion der Empfindungen der Filmemacher sein. Er kann wenn überhaupt nur Geringes zur Erklärung des Genozids leisten, aber er soll auf der Ebene der Gefühle um Empathie für die Leiden der Opfer werben und Interesse an deren Geschichte wecken. Die Interferenzen die der Film beim Betrachter auslöst, sind insoweit gewollt, als sie extrem komplexe und eher auf der Gefühlsebene erfahrbare Geschichte näher bringt.
Der Film selbst ist in drei große Sinnabschnitte gegliedert: der erste Teil widmet sich der Erinnerungskultur Ruandas und zeigt mehrere Gedenkstätten. Betroffenen des Genozids kommen zu Wort, die an den Orten arbeiten, die das Grauen bewahren um gegen einen weiteren Genozid vorzubeugen. Der zweite Teil widmet sich den Menschen, deren Lebenssituation durch den Genozid insoweit geprägt wird, als dass sie dadurch zu Flüchtlingen wurden, was sie auch über zwanzig Jahre danach immer noch sind. Im letzten Kapitel werden die Zuschauer in die Sicht des staunenden, zweifelnden Beobachters versetzt. Der Besuch einer Healing and Reconciliation Group, zu dem sich neun Opfer und neun Täter bereiterklärt hatten, war ein wirklich unbeschreiblicher Moment, der mithilfe dieses Films selbst den Teilnehmern noch weitere Perspektiven öffnen und allen anderen Zuschauern Einblicke in Krisenbewältigung geben wird.
Inhalt Englisch
„kwibuka – remember“ [kinyarwanda] is a documentary about sensations that arose in view of a country tormented by genocide. The film was created during a journey in which being confronted with an unfamiliar past while reflecting about one’s own history and its contemporary perception provokes a sense of interference. Ostensibly, the documentary centers on the participants of a field trip to Rwanda organized by the universities of Linz and Salzburg in June 2014. Yet, this film is essentially a reflection of the perceptions of the filmmakers. Thus, it can contribute only little if anything at all to explaining the causes of the genocide but intends rather to generate empathy, at the level of feelings, for the suffering of the victims while engendering interest in their history. The interference this film causes in the viewers is intentional as it presents them with an extremely complex history that may only be experienced at the level of emotions.
The film is divided into three conceptual segments: the first one is devoted to the culture of remembrance in Rwanda and shows various memorial sites. People who get to talk were shaped by the genocide but work in places that preserve the horror in an effort to prevent another genocide. The second part is about people whose lives have been marked by genocide in that they became refugees, which they still are 20 years later. In the final chapter, the viewers are transformed into an observer shaken by disbelief and doubt. Attending a meeting of a Healing and Reconciliation Group in which nine victims and nine perpetrators are willing to share is a powerful moment, which, through this film, opens new perspectives even to the participants and which offers all viewer insights into ways of coping with crises